Fast jede achte Frau in Deutschland erkrankt mindestens einmal im Leben an Brustkrebs. Regelmäßige Mammografie-Screenings ab einem Alter ab 50 Jahren können helfen, bislang nicht entdeckte Brusttumore aufzuspüren. Finden Ärzte bei solchen Untersuchungen Brustkrebstumore beginnt nach der genauen Diagnose die eigentliche Therapie, bei der die Operation des befallenen Brustgewebes im Fokus steht. Manchmal werden Zytostatika in Form der bekannten Chemotherapie aber schon vor dem chirurgischen Eingriff verabreicht, um den Tumor für die danach anstehende Operation zu verkleinern. Ist der Primärtumor dann in einem minimalinvasiven Eingriff entfernt, schließt sich eine Strahlentherapie an. Wenn der Tumor zu Beginn der Therapie nicht sehr groß ist, der Krebs aber bereits gestreut hat oder Mikrometastasen vermutet werden, wird erst operiert und dann folgen Chemo- und Strahlentherapie.
Bei jeder Frau, die an Brustkrebs erkrankt, besitzt der Tumor andere Merkmale. Kein Brustkrebs ist daher wie der andere, somit wird in jedem individuellen Einzelfall entschieden, welche Therapie-Maßnahmen benötigt werden. Werden Zytostatika bei einer Chemotherapie verabreicht, greifen diese auch gesunde Zellen wie Haare und Fingernägel an. Dadurch, dass das Medikament die Vermehrung von Zellen hemmt, kommt es auch zum Verlust von Kopf- und Gesichtshaar. Die gesundheitlichen Vorteile überwiegen aber dennoch die ästhetischen Bedenken der betroffenen Frauen. Viele Frauen benötigen eine Strahlentherapie immer dann, wenn nach der Operation nicht ganz klar ist, ob alle Tumorzellen beseitigt werden konnten. Der postoperative Eingriff der Strahlentherapie ist somit eine begleitende Maßnahme zur Zerstörung der eventuell übrig gebliebenen Krebszellen. Bei dem heutzutage modernen Verfahren wird das sogenannte Tumorbett derart bestrahlt, dass das angrenzende gesunde Gebiet weitestgehend intakt bleibt. Es ist daher für betroffene Frauen mit Brustkrebs, der bestrahlt werden muss, eine weniger belastende Therapie als früher.
Das Positive an allen aufgezählten Methoden ist, dass bestehende Tumorzellen wirklich zerstört werden. Die eigentliche Therapie belastet jedoch den Körper der Brustkrebs-Patientin enorm. Allerdings ist jedoch mit zunehmender Zeitdauer eine Verbesserung des Gesundheitszustandes zu spüren, wobei aber auch psychische Unterstützung durch Familie und Freunde nicht zu unterschätzen ist. Nicht alle Frauen haben aber soviel Glück, dass nur der Tumor in der Brust entfernt werden muss. Wird der Tumor erst spät erkannt und ist schon ziemlich groß, kann wie oben beschrieben eine Chemotherapie den Anfang machen. Allerdings gibt es auch Patientinnen, bei denen der Brustkrebs so groß ist oder aber die Brustkrebszellen so über die ganze Brust verteilt sind, dass in einer radikalen Operation das komplette Brustgewebe entnommen werden muss. Die Brust wird quasi in der Operation ausgeschält. Übrig bleibt der Mantel aus Haut und der Brustmuskel, auch als Brustfaszie bezeichnet. Der Muskel bildet dann die Grundlage für den Wiederaufbau der Brust mit einem Implantat. In seltenen Fällen müssen auch beide Brüste mit Hilfe der sogenannten Mastektomie abgenommen werden. Gelingt ein Wiederaufbau der Brust mit einem Implantat nicht, muss die Operationsnarbe erst verheilen. Nach einer gewissen Zeit kommen Brustprothesen (Epithesen) zum Einsatz, die speziell angefertigt werden müssen. Sie unterstützen zusammen mit spezieller formgebender und stützender Kleidung den optischen Gesamteindruck. Allerdings haben diese Epithesen auch orthopädische Aufgaben, denn insbesondere bei großen Brüsten gerät nach Amputation einer Brust die gesamte Statik des Körpers aus dem Gleichgewicht. Die Folgen wären dann Haltungsschäden mit Beschwerden des Rücken-, Schulter- und Nackenbereichs. Epithesen stellen somit die gleichmäßige Belastung des Körpers wieder her. Sie können aber auch nur vorübergehend und nicht dauerhaft zum Einsatz kommen, wenn nach Verheilung aller Operationswunden an einen Wiederaufbau der Brust gedacht wird.
Neue Strahlentherapie zur Bekämpfung von Krebs
Immuntherapie wirkt bei aggressiver Form des Brustkrebses
Krebsimmuntherapie wird anscheinend durch einige Faktoren beeinflusst