Die amerikanische PATHFINDER-Studie von wissenschaftlichen Teams um Studien-Autorin Deborah Schrag hat ein Bluttest entwickelt. Dieser Bluttest kann die frühzeitige Diagnose von Krebsarten, die schlecht zu erkennen sind, erheblich verbessern. Der Galleri-Bluttest erkennt demnach über 50 verschiedene Krebsarten anhand von Tumor-DNA im Blut und zudem auch den Ursprungsort im menschlichen Körper.
Dieser neue Bluttest wurde schon auf einem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Onkologie vorgestellt. Mit zusätzlichen Daten von weiteren Testpersonen können vergleichende Studien durchgeführt werden, in denen ganz klar gesunde DNA von Tumor-DNA unterschieden werden kann.
Testung hat deutliche Trefferquote hervorgebracht
6.621 Proband_innen, die über 50 Jahre alt sind und bei denen zuvor keine Krebserkrankung diagnostiziert wurde, nahmen an dem Bluttest Teil. Bei über einem Prozent der Teilnehmer_innen lagen positive Testergebnisse vor. Bei 92 Personen wurde eine mögliche Krebserkrankung festgestellt. 35 Teilnehmer waren zu einem späteren Zeitpunkt einer Testung an Krebs (Tumore oder Blutkrebs) erkrankt. 15 verschiedene Krebsarten hat der Galleri-Test frühzeitig entdecken können.
Bluttest als Standard-Diagnosemethode geeignet?
Die Studienautorin geht davon aus, dass die hohe Trefferquote des Galleri-Bluttestes zeigt, dass die Standard-Krebsvorsorge durch die Aufnahme dieser Technologie in gängige Screening-Methoden erfolgreicher sein könnte, um Krebsarten wie Bauchspeichel-, Dünndarm- und Magenkrebs rechtzeitig zu erkennen. Die Überlebenschancen nach Diagnose von bestimmten Krebsarten sind zum Teil leider immer noch schlecht.
Gute Diagnosemöglichkeiten mit Röntgen und Ultraschall haben Ärztinnen und Ärzte bei den Arten Brust- oder Lungenkrebs. Die Lage des Tumors und dessen frühzeitige Entdeckung sind hier ausschlaggebend für die Therapiechancen. Man benötigt bei diesen Krebsarten keine invasiven Diagnosemethoden. Erst dann, wenn sich durch eine Gewebeprobe herausstellen muss, ob die zuvor gefundene Struktur gut- oder bösartig ist.
Kommt der Galleri-Bluttest nach Ausweitung der Studienlage vielleicht demnächst routinemäßig zum Einsatz, um die Früherkennung manch schwer auffindbarer Krebsarten zu forcieren?
Quelle: www.mdr.de/wissen
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